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Na`ama, 2008/11, Cutout, H 66,5 x B 100cm, Tusche, Pergament

Zipora Rafaelov
"Na'ama"
Scherenschnitte

22. März bis 13. April 2014

Vernissage: Freitag, 21.3. um 19:30 Uhr
Einführung: Ursula Bolck-Jopp vom Kunstverein Landshut im Gespräch mit der Künstlerin

Galerie: Altstadt 195a (Ainmillerpassage), 84028 Landshut
Öffnungszeiten: Do. bis So. 14 – 17 Uhr

Die israelische Künstlerin Zipora Rafaelov hat am Institut der Schönen Künste in Bat-Yam, Israel, und an der Kunstakademie Düsseldorf studiert.
(...) Rafaelov zeichnet im Raum, indem sie Folie zerschneidet. Die zarten Linien umkreisen das Bild der Frau, das erst auf den zweiten Blick sichtbar wird zwischen rankenden Pflanzen und Blüten. Viele der Frauen tragen Namen aus der Thora - wie Judith, Esther, Ruth. Diese Namen sind ebenso wahr wie assoziativ. Zipora Rafaelov illustriert keine bekannten Geschichten, sie ist keine Nacherzählerin, sondern eine Schöpferin, eine Erfinderin von Werken, die wie unkörperliche und doch räumliche Erscheinungen wirken, deren Auftauchen und Verschwinden rätselhafte Sehnsüchte wecken kann.

Ihre Figuren können auch als Illustrationen von Geschichten gelesen werden, die noch nicht geschrieben wurden. Die besondere Faszination ihrer räumlichen Zeichnungen liegt nicht zuletzt in der Ambivalenz ihrer Linien – mitunter ist die Negativform wichtiger als die stehen gelassene Linie. Linie und Raum sind derart miteinander verflochten, dass eine klare Trennung und Lösung der Figuren und Gegenstände aus dem Raum unmöglich wird. Konturen können wie zufällige Nebeneffekte der Formfindung wirken, jedenfalls sind sie nicht der konzeptuelle Ausgangspunkt dieser Arbeiten.

(...) Zipora Rafaelov findet ihre Gegenstände erst während der Arbeit, sie geht nicht von vorgewussten Formen aus. Ihre Kunst folgt keiner Mode. Sie ist auch nicht bewusst nach einer bestimmten Tradition entstanden. Ihre Unabhängigkeit ist außergewöhnlich. Sie verschwindet nicht, wie so viele andere Arbeiten, durch Aktualität in der Gegenwart, sondern entfaltet eine anhaltende Faszination, die sich bei jeder Betrachtung neu abrufen lässt. Ob ihre Werke ein Jahr alt sind oder früher entstanden, ist unwichtig. Sie sind haltbar wie die romantischen Holzschnitte von Caspar David Friedrich, denen ein vergleichbares Temperament zugrunde liegt. Zipora Rafaelov scheint sie fortzuschreiben, ohne sie kennen zu müssen.

Aus dem Katalog „Zipora Rafaelov“ Ausstellung „Bosmat“ 2012, Museum Siegburg
Text: Kay Heymer

Avishag, 2010, Cutout, 52,7x 64 cm, Tusche Polyester
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