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Linda Schwarz

prints and more

1. bis 23. Dezember 2012

Eröffnung: Freitag, 30. November 2012 um 19:30 Uhr
Einführung: Franz Schneider, Neue Galerie Landshut

Galerie: Altstadt 195a (Ainmillerpassage), 84028 Landshut
Öffnungszeiten: Do. - So. 14-17 Uhr

Ereignisse sind flüchtig und Papier geduldig - und wie alt sind eigentlich Zeitungen schon am nächsten Tag?

Wie wenig oder sehr das stimmt, ist individuell unterschiedlich und Thema einer Serie von Arbeiten, die innerhalb der letzten Jahre aus Headlines der Süddeutschen Zeitung und anderen Tageszeitungen entstanden sind:

"Die neue Lust am Schlussstrich"

Fasziniert von Buchstabenfolgen und Notentexten und der graphischen Dynamik, mit der diese als Träger von sprachlichen und musikalischen Bedeutungen erscheinen, macht Linda Schwarz Worte und Noten zu den Protagonisten ihrer druckgraphischen Kreationen, die sie neuerdings auch auf das Medium Leinwand ausdehnt. Der Fundus, aus dem sie schöpft, umfasst historische Archivalien ebenso wie Aktuelles aus der Tagespresse, längst verhallte und immer noch gesprochene Dichterworte bis hin zu Alltags-Weisheiten.
Mittels experimenteller Druckverfahren, der Anwendung von Foto, Transferlithographie und Fotogravure, teilweise kombiniert mit Collage und Tuschmalerei, huldigt Linda Schwarz auf stets erlesenem Papier der Zeitlosigkeit einer zu bewahrenden Poesie. Sie spielt mit den Symbolen des modernen Menschen, stellt Bedeutungszeichen des Gestern neben die des Heute, um schließlich auf ästhetisch-visueller Ebene unverändert Gültiges aufscheinen zu lassen. Mit ihren Unikatdrucken überwindet die Künstlerin dabei en passant die Grenzen der Druckgraphik als reiner Reproduktionstechnik.
Lassen Sie sich überraschen, denn die Kunstwerke haben eine Doppelansicht. Details die am Tage in Farbe zu sehen sind, leuchten des Nachts durch fluoreszierende Pigmente.

Die Künstlerin Linda Schwarz (geb. 1963) studierte in Stuttgart, an der HdK Berlin und als Stipendiatin des Evangelischen Studienwerkes an verschiedenen Hochschulen der USA. Ein Jahr arbeitete sie bei der renommierten Kunstdruckerei ULAE (New York), u.a. mit Robert Rauschenberg und Jasper Johns. Schwarz verwendet und entwickelt neue experimentelle Drucktechniken, die sie mit konzeptionellen Bildgegenständen wie Schriftzeichen oder Handschriften von Musik und Literatur verbindet. Seit 1999 lebt Linda Schwarz auf Schloß Homburg bei Würzburg.

Als Grenzgängerin zwischen Europa und Amerika zeigt sie sich Texttraditionen Friedrich Hölderlins oder dem musikalischen Erbe Johann Sebastian Bachs ebenso verbunden, wie sie Produkte unserer Industriegesellschaft und tagesaktuelle Schlagzeilen in ihre Arbeit einfließen lässt. Dabei schlägt die ausgeprägte Experimentierfreude der in Stuttgart geborenen Künstlerin auch in handwerklich-technischer Hinsicht einen weiten Bogen von der Buchdrucktradition Gutenbergs bis zur Anwendung neuester fotografischer Methoden und nachtleuchtender Malmittel. Experimentelle Unikatdrucke, die Verwendung spezieller Papiere und ungewöhnliche Leinwandbehandlung versprechen im Zusammenspiel mit sensibler Komposition und konzeptioneller Strenge vielschichtige ästhetische Erfahrungen.

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