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Daniel Wiesenfeld

"vehicles"
Galerieräume im Ainmiller

"portraits"
Große Rathausgalerie

27. April bis 19. Mai 2013

Eröffnung: Freitag, 26.4. um 19:00 Uhr in der Großen Rathausgalerie
Einführung: Dr. Thomas Keyßner, Zweiter Bürgermeister der Stadt Landshut
  Stefanje Weinmayr, Skulpturenmuseum im Hofberg

Galerie: Altstadt 195a (Ainmillerpassage), 84028 Landshut
Öffnungszeiten: Do. - So. 14-17 Uhr


An zwei Orten in Landshut gleichzeitig wird in diesem Frühjahr eine aktuelle Werkschau des Malers Daniel Wiesenfeld gezeigt, der einige Jahre seines Lebens in dieser Stadt verbracht hat.
In den Galerieräumen im Ainmillerhof kreist unter dem Titel ‚Vehicles’ alles um das Thema (verlorengegangener) Mobilität. Menschliche Bedingheit, pseudoapokalyptische Utopie von Mobilität, Zeit und Ihr verstreichen...........

Ausgangspunkt dieser Serie ist ein Autofriedhof in den USA. Dort sind Automobile der letzten 80 Jahre oder noch älter versammelt. Teilweise bis zur Unkenntlichkeit verwittert, von Bäumen durchbohrt und von Gestrüpp überwuchert, werden sie von der Natur wieder zurückerobert, ihre Frontpartien wie Dämonenmasken, um Geister herauf zu beschwören oder zu verjagen. Ich stelle mir vor, wer in ihnen gesessen, was sich in ihnen abgespielt haben mag oder sehe sie als shelter, als Unterschlupf und Behausung für die möglichen Überlebenden einer Katastrophe in einer sich abzeichnenden Zukunft. Die Wunschvorstellungen und Versprechen, die sie verkörperten, Sinnbilder von Fortschritts- und Freiheitsutopien, rasende Boten einer mobilen Zeit, sind einer Schönheit des Verfalls gewichen. Übrig bleiben ihre Schalen als stille Zeugen vom Lauf der Dinge. Die große Rathausgalerie ist in Kontrast dazu einem klassischen Thema der Malerei gewidmet: dem Porträt.

Der Maler selbst schreibt dazu:

Ein Porträt zu malen kann eine nervenaufreibende Tätigkeit sein. Ein Bild zu malen, das den Blick des Betrachters mit gemalten Augen erwidert, das mit seiner Haut aus Ölschichten vorgibt, lebendige, atmende Haut zu sein, von dem erwartet wird, daß es nicht nur ähnlich ist, sondern das Wesen des Gemalten einfängt, hat schon so manchen Maler an den Rand der Verzweiflung getrieben.

Bis auf zwei Ausnahmen sind die in Landshut ausgestellten Arbeiten Auftragswerke, deren vordergründige Absicht das Wiedererkennen im Porträt ist. Seit einigen Jahren benutze ich die Fotografie als Vorlage für meine Porträts. Dies ist auch der Tatsache geschuldet, daß Modell sitzen/stehen langwierig und anstrengend ist, was insbesondere bei Kindern fast schon an Folter grenzt. Die Fotos entstehen meist im bekannten Umfeld der Porträtierten, um die sie umgebende Realität mitwirken zu lassen Ich fotografiere oft Hunderte Mal, um ein paar aussagekräftige Bilder zu bekommen. Dies liegt auch daran, dass Fotos Schnappschüsse sind, sie frieren die Wirklichkeit in einer Momentaufnahme ein und verfälschen so den Gesamteindruck eines Menschen.
Ich versuche mit den Mitteln der Malerei die Wirkung und Präsenz des Porträts herauszuarbeiten. So kann ein Kalt-Warmverlauf oder eine chromatische Verschiebung eine psychologische Aussagekraft erzeugen, die Tonalität und Palette den Grundcharakter des Bildes mit beeinflußen.
Das Licht durchdringt das Bild, organisiert es, wirkt als sein logisches und emotionales Zentrum.

Daniel Wiesenfeld (*1969 Buffalo, NY) studierte Malerei an der Akademie der Künste in München und am Queens College in New York (MFA 1996). Nach mehrjährigem Aufenthalt in New York, wo er unter anderem als Textilgrafikdesigner für Tommy Hilfiger Corp., Webdesigner und Videokünstler arbeitete, lebt er seit Ende 2000 mit seiner Familie in Berlin. Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen u.a. im Haus der Kunst, München (‘Große Kunstausstellung’); MK Gallery, Los Angeles; Eagle Rock Cultural Center, Los Angeles; Roulette, NYC; Supermarkt, Berlin; Atelierhof Kreuzberg, Berlin. Neben seiner Tätigkeit als freischaffender Maler und Porträtist gestaltet er Illustrationen für Magazine (u.a. Spex (Titelseite), Zeitmagazin, Musikexpress).

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